Beiträge Hanna EHLERT, Hannover
Die zwei Seiten der Medaille:
Lernen erfassen und Lernen fördern im Dynamic Assessment
ABSTRACT: Dynamic Assessment wird als alternativer Ansatz in der Entwicklungsdiagnostik seit Jahrzehnten diskutiert. Aufgrund seiner unterschiedlichen Ausgestaltung in der Forschungsliteratur, die sich mehr oder weniger stark an traditioneller psychometrischer Testtheorie orientiert, bleibt seine zentrale Motivation, Lernen zu erfassen und zu fördern, nicht immer erhalten. Dadurch kommt es zu einer Vermischung mit anderen Ansätzen, die ebenfalls Lernen in die Diagnostik inkludieren. Dieser Artikel bemüht sich, Klarheit zu schaffen darüber, was Dynamic Assessment ist und seinen Wert besonders in pädagogisch-therapeutischen Settings herauszuarbeiten. Abschließend wird ausgelotet, welche Veränderung des pädagogisch-thearpeutischen Verständnisses von Diagnostik für eine Umsetzung des Dynamic Assessment in der Praxis notwendig sind.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Dynamic Assessment, Diagnostik, Lernpotential, situative Lernfähigkeit, Sprachentwicklung
Isabel NEITZEL, Neuss
Minimal-verbale Kompetenz bei Kindern mit Down-Syndrom
Diagnostische und therapeutische Implikationen
ABSTRACT: Das diagnostische Vorgehen bei Personen mit deutlichen sprachlichen Einschränkungen in der Spontansprache stellt für Therapeut*innen und andere Fachkräfte eine Herausforderung dar. Anhand zweier Jungen mit Down-Syndrom werden die Möglichkeiten standardisierter Sprachdiagnostik bei Kindern mit minimal-verbalen Fähigkeiten dargestellt. Hierbei werden die Bedeutung einer nonverbalen Kognitionsdiagnostik im Rahmen der Diagnosestellung und Therapieableitung sowie die Interpretation standardisierter Verfahren beleuchtet. Individuelle Störungsschwerpunkte sowie allgemeiner Implikationen zur Therpaiereihenfolge bei Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom und Einschränkungen auf allen Sprachebenen werden vorgestellt.
SCHLÜSSELBEGRIFFE:Down-Syndrom, Sprachdiagnostik, Spracheentwicklungsstörung, Therapieableitung
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