Beiträge Gisela BATLINER, München
Lieder, Verse, Fingerspiele...
Wurzeln der phonologischen Bewusstheit in der Frühförderung hörgeschädigter Kinder
ABSTRACT: Die Förderung der phonologischen Bewusstheit hat in der sprachtherapeutischen Praxis inzwischen ihren festen Platz. Phonologische Bewusstheit ist keine einheitliche Fähigkeit, sondern eine Reihe unterschiedlicher kognitiver Kompetenzen. In diesem Artikel erfahren Sie, warum schon die ersten interaktiven Spielchen im Säuglings- und Kleinkindalter diese Kompetenzen fördern und wie Kinder erste Erfahrungen mit der Schriftsprache im Alltag und im Spiel machen. Praxisnah wird dargestellt, warum speziell in der Frühförderung hörgeschädigter Kinder diese Aspekte so wichtig sind und wie die Begleitung und Beratung der Eltern entsprechend gestaltet werden kann.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Hörgeschädigte Säuglinge und Kleinkinder, Hör-Frühförderung, Hörentwicklung, Elternarbeit, phonologische Bewusstheit, früher Schriftspracherwerb, der Natürliche Hörgerichtete Ansatz (NHA)
Barbara LUSCHNIG, Ruden, Karin HERNDLER, Klagenfurt
Metaphonologische Fähigkeiten: Förderung eines kognitiv retardierten Kindes durch das Würzburger Trainingsprogramm
ABSTRACT: Es gibt die unterschiedlichsten Theorien, aus welchen Gründen sich Probleme beim Erwerb des Lesens und Schreibens entwickeln. In letzter Zeit hat sich durch eine Vielzahl an Forschungsarbeiten eine Fähigkeit als grundlegend für den Lese- und Schreibprozess herausgestellt: die phonologische Bewusstheit. Ob nun das Training der phonologischen Bewusstheit noch wirksam ist, wenn es mit einem Kind durchgeführt wird, das eine kognitive Beeinträchtigung aufweist, nach dem Lehrplan der Allgemeinen Sonderschule unterrichtet wird und bereits zehn Jahre alt ist, bildet den Schwerpunkt der Untersuchung die nachstehend präsentiert wird.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: phonologische Bewusstheit, metaphonologische Fähigkeiten, metaphonologische Bewusstheit, Phonembewusstheit, phonemische Bewusstheit
Uta KÜCHER, Salzburg
Sprachspezifische Förderung von Kindern mit Sprachentwicklungsverzögerung bzw. Sprachentwicklungsstörungen: Diagnostische Möglichkeiten, sprachliche Interventionen und Fördermöglichkeiten
ABSTRACT: Bei Sprachentwicklungsverzögerungen bzw. -störungen ist die Sprachentwicklung des Kindes beeinträchtigt, obwohl keine organischen, kognitiven, primären sozialen Beeinträchtigungen vorliegen. Die Beeinträchtigung in der Sprachentwicklung zeigt sich in der Vereinfachung von Wörtern (Phonologische Prozesse), einem kleineren Wortschatz (Wortfindungsstörungen) und grammatischen Auffälligkeiten (Auslassen von Wörtern und Satzteilen - Telegrammstil, Probleme in der Subjekt-Verb-Kongruenz, Probleme mit Artikel, falsche Satzstellung, starre Satzstrukturen). Diese Schwierigkeiten können isoliert, aber auch kombiniert auftreten. Wenn diesen Kindern nicht adäquat geholfen wird, enstehen Probleme beim schulischen Lernen (Kommunikation, Lesen, Rechtschreiben, Kommunikation, sozial-emotionale Entwicklung/Verhalten, kognitiver Bereich) und in weiterer Folge zeigt sich ein erschwerter Berufseinstieg.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Sprachentwicklungsverzögerung - Sprachentwicklungsstörung - kindlicher Dysgrammatismus - Diagnose und Fördermöglichkeiten.
Christina LATTERMANN, Katrin NEUMANN, Harald A. EULER, Montreal
Das Lidcombe-Programm - ein Interventionsverfahren zur Behandlung frühkindlichen Stotterns auch für deutschsprachige Kinder
ABSTRACT: Das Lidcombe-Programm (LP) zur Behandlung frühkindlichen Stotterns, eine hier beschriebene verhaltensmodifikatorische Methode mit den Eltern als Co-Therapeuten, wird bisher vor allem in englischsprachigen Ländern eingesetzt. Die bisherigen strikt evidenzbasierten Ergebnisse dieser Behandlung, einschließlich einer eigenen Untersuchung mit deutschen Kindern, belegen, dass das LP einen über Spontanerholung hinausgehenden dauerhaften Erfolg bewirkt und keine unerwünschten Nebenwirkungen hat. Allerdings sind bei der Anwendung elterliche Vorbehalte gegen diese verhaltenstherapeutische Methode zu berücksichtigen ebenso wie die anscheinend deutsche Neigung, verhaltenskontingente positive soziale Verstärkung eher sparsam einzusetzen.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: frühkindliches Stottern, Intervention, Lidcombe-Programm, Lob, Bestätigung, Selbstbewertung, Selbstkorrektur.
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