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3. Heft39. JahrgangSeptember 2007   


Editorial
Katja MAISCH, Wien

Beiträge
Britta SCHIRMER, Berlin
Warum lautsprachliche Kommunikation so schwer ist: Autismus und Spiegelneuronen

ABSTRACT: Es gibt bisher keine allgemeingültige Erklärung dafür, weshalb ca. 50 Prozent aller Kinder mit frühkindlichem Autismus keine verbale Sprache entwickeln. Interessanterweise berichten auch einige Menschen mit Asperger-Syndrom von Schwierigkeiten, die Muttersprache und Fremdsprachen phonologisch und lexikalisch zu erwerben. Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Probleme multikausal verursacht werden. Wahrnehmungsveränderungen, der fehlende gemeinsame Bezug auf die Umwelt mit den Bezugspersonen und Probleme bei der Automatisierung von Handlungen scheinen eine Rolle zu spielen. Aber auch die Entdeckung der so genannten Spiegelneuronen und des Zusammenhangs von Spiegelneuronen und Autismus bieten einen Ansatz, die dem ausbleibenden oder erschwerten Spracherwerb zugrunde liegenden Schwierigkeiten zu verstehen und so geeignete Unterstützung anbieten zu können.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Spiegelneuronen, Spracherwerb bei Menschem mit Autismus-Spektrum-Störung, Kommunikationsverhalten, lautsprachliche Kommunikation, Wahrnehmungsveränderungen, Verursachungstheorien

Reinhhard KRÜGER, Stuttgart
Spiegel - Neuronen - Sprache: Versuch über den Zusammenhang von Sprache, Motorik, Verstehen und Rede

ABSTRACT: Es wird die Hypothese verfolgt, ob Spiegelneuronen an der Sprecherkennung, -verarbeitung und -erzeugung beteiligt sein können. Aus einer kulturanthropologischen Sicht scheint es hinreichend belegt zu sein, dass der Mensch als ein nachahmendes Säugetier aus der Gattung der Primaten jegliche kommunikative Kompetenz aus seiner Fähigkeit gewinnt, seine natürliche und soziale Umwelt motorisch und mental zu spiegeln. Eine Rekonstruktion der anthropologischen Thesen seit der Antike belegt ebenfalls, dass die Vorstellung von einer Nachahmung bis hin zu einer Spiegelung der Objekte, Sachverhalte und Zeichen der Umwelt eine lange Tradition hat. Dadurch wird aus einer phänomenologischen Sicht die These bestärkt, dass diese Funktion der Spiegelung vom neuophysiologischen Apparat des Menschen übernommen wird. Da inzwischen bekannt ist, dass die Spiegelneuronen aktiv werden bei der Erkennung von Gesichtsbewegungen beim Sprechen, könnte die Frage, inwiefern sie bei der Spracherkennung, - verarbeitung und -erzeugung beteiligt sind, geklärt werden, wenn der Vorgang der Kopplung von wahrgenommenen (akustischen) Sprachzeichen mit den Schemata der Motorik des Sprechapparates weiter untersucht würde.
Es könnte nämlich sein, dass die Spiegelneuronen die akustischen Schemata mit dem Sprechapparat so koppeln, dass die entsprechenden motorischen Schemata der Spracherzeugung aktiviert (wenn auch noch nicht realisiert) werden. Das jeweilige motorische Aktivierungsschema würde dann wieder gekoppelt werden mit den entsprechenden, im Gehirn gespeicherten und erinnerten akustischen Schemata (unsere 'innere Stimme' beispielsweise), die ihrerseits die für das 'Verstehen' zuständigen Areale aktivieren. Im Ergebnis würde das Sprachverständnis aufgrund der Aktivitäten der Spiegelneuronen möglich werden.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Kommunikation, Metapher, Mimesis, Modell, Nachahmung, sprache, Wahrnehmung


Emil E. KOBI, Luzern
Dialogstörungen

ABSTRACT: Dialogik beschränkt sich nicht auf den linguistischen Bereich. Handlungsdialoge bzw. Sprachhandeln sowie tätige Kooperationen sind als entwickelte Handlungskompetenz und Affektkultur von grundlegender Bedeutung. Dialogstörungen haben ihre Ursachen nicht selten in diesen pragmatischen und praxeologischen Voraussetzungen. Sie können daher auch, trotz exzellenter Sprachbeherrschung und rhetorischer Gewandtheit, in Erscheinung treten: als gestörtes wie auch als störendes Kommunikationsverhalten.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Handlungsdialog, (Sprech-)Handlungskompetenz, Kommunikationsverhalten, interpersoneller Dialog, Dialogstörung


Interview

Interview mit Joachim BAUER


Aktuell

Katharina ROSENBERGER, Wien
Sprachheilpädagogik zwischen Sein und Nichtsein

ABSTRACT: Die Umwandlung der Pädagogischen Akademien in Pädagogische Hochschulen bedingt eine veränderte Studiensituation für die Sprachheilpädagogik in Österreich. Ausbildungskonzepte müssen neu entworfen und an den jeweiligen Pädagogischen Hochschulen intern durchgesetzt werden. Die Zukunft der Sprachheilpädagogik insgesamt wird folglich davon abhängen, wie dies gelingt. Der Beitrag stellt die aktuelle Situation dar und beleuchtet Problemfelder sowie Möglichkeiten einer Neuorientierung.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Studium der Sprachheilpädagogik, Situation der Sprachheilpädagogik in Österreich, Pädagogische Hochschulen



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