Beiträge Ulrike FUNKE, Hirschberg
Interaktion und Kommunikation bei Autismus-Spektrum-Störungen mit KOMM!ASS zur Spache führen
ABSTRACT: Autismus-Spektrum-Störungen sind Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung. Der ganzheitliche Therapieansatz Komm!ASS baut darauf auf: Mithilfe spezifischer Reizsetzung, unter Berücksichtigung und Einbeziehung der besonderen Wahrnehmung und Verarbeitung der Betroffenen soll gemeinsame Aufmerksamkeit erreicht und lebendige Interaktion möglich werden. Dazu müssen die Angebote und regulierenden Hilfestellungen individuell auf die veränderte Wahrnehmung der Betroffenen abgestimmt werden. Ein gezieltes Hinführen zu spezifischen Reizen, angemessene Modalitätenwechsel und Variationen, den eigenen Körper betreffende Spiel- und Bewegungsangebote, wie gemeinsames Gebärden und beständige Hilfen zur Selbstregulation ermöglichen Betroffenen, bedeutungstragende Reize fokussieren und verstehen zu können, um in der Umwelt und mit dem *der Kommunikationspartner*in zu agieren. Dies ist Grundlage für (sprachliche) Kommunikation, aber vor allem für ein lebendiges Miteinander und Integration.
"Frage 37 Warum wedelst du immer mit den Händen vor deinem Gesicht?
Wenn wir mit den Händen vorm Gesicht wedeln, fällt das Licht so hübsch gefiltert in unsere Augen. Und so ein Licht fühlt sich weich und sanft wie Mondlicht an. "Ungefiltertes", direktes Licht dagegen "bohrt sich" bei autistischen Menschen wie mit scharfen Pfeilen in die Augäpfel und wir sehen dann zu viele Lichtpünktchen. Das tut unseren Augen richtig weh." (HIGASHIDA, 2018, S.88)
Naomi HIGASHIDA, ein japanischer Junge und selbst schwer autistisch, erklärt in seinem Buch "Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann", was in ihm vorgeht.
Diese "Innenansichten" (THEUNISSEN, 2016) können helfen, Menschen mit Autismus besser zu verstehen.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Spezifisch-sensorischer Input, Reizkopplung, Variationen, Lebendige Kommunikation
|