Beiträge Dr. phil. Werner GEBHARD, Dr. phil. Wilma SCHÖNAUER-SCHNEIDER, München
Vom Rotstift angestoßen?! Evidenzbasierung als zwingendes Paradigma für die Sprachtherapie
ABSTRACT: Im Zusammenhang mit Einsparungsbemühungen im Gesundheitswesen sind Überlegungen zu hören, neben anderem auch die Sprachtherapie bei Kindern aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung zu nehmen. Diese habe bisher auch ihre Wirksamkeit nicht belegt.
Die Vertreter/innen aller sprachtherapeutischen Berufe müssen solche Gedankenspiele ernst nehmen und sie analysieren. Wo wir berechtigte Zweifel am Wirksamkeitsnachweis unserer Arbeit sehen, müssen wir Mittel finden, geeignete Wege der Evidenzbasierung zu gehen. Dazu brauchen wir aber die gebührende Zeit und das geeignete Instrumentarium. Hier sind unsere Berufsverbände und Ausbildungsinstitute aufgefordert, aussagekräftige Studiendesigns zu entwickeln und zu kommunizieren, die auch für den/die Praktiker/in taugen. Nur so künnen wir zur Datensammlung beitragen, die dann Basis wissenschaftlicher Publikation sein sollte.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung, Einsparungen, Evidenzbasierung, aktuelle Datenlage, zeitnahe und laufende Projekte, Strategievorschläge
Sabine HIRLER, Hadamar-Oberzeuzheim
Sprach- und Kommunikationsförderung durch Musik und Rhythmik
ABSTRACT: Musik ist ein universell verbindendes und kulturelles Medium der Menschheit. Als faszinierendes akustisches Phänomen begleitet sie uns schon vor der Geburt und während unseres ganzen Lebens. Aus evolutionsbiologischer Sicht förderte die kulturelle Entwicklung von Musik unter anderem den menschlichen Gemeinschaftssinn und die Sprachentwicklung. Musikhören, Gesang, Tanz und Instrumentalspiel beeinflussten im evolutionsbiologischen und phylogenetischen Sinne die menschliche Entwicklung.
Jeder Mensch erfährt diese tiefe Verwurzelung von Musik täglich an sich selbst. Während musikalischer Aktivitäten werden durch die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin ("Glückshormon") sowohl unsere Emotionen als auch physiologische Vorgänge wie Puls und Atmung gesteuert.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Sprach- und Kommunikationsförderung durch Rhythmik und Musik, Rhythmik, Musik, sprachfördernde Wirkung von Rhythmik und Musik, Sprach- und Kommunikationsstörungen, Singen, Freude an Musik
Uta KÜCHER, Salzburg
Leitlinien zur Diagnose und Intervention von Sprachentwicklungsstörungen im Schuleingangsbereich
ABSTRACT: Sprachentwicklungsstörungen sind ein Grund für einen problematischen Schriftspracherwerb. Deshalb ist es wichtig mit einfachen Diagnoseinstrumenten Sprachentwicklungsstörungen zu erkennen und dann durch entsprechende sprachspezifische, pädagogische Interventionen die Sprachentwicklung zu unterstützen. Um bilingualen Kindern einen Zugang zu diesen Interventionen zu ermöglichen, ist es wichtig abzuklüren, ob in ihrer Erstsprache auch sprachliche Probleme vorliegen.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Sprachentwicklungsstörungen, Bilingualität, Fragebögen für Lehrer/innen und Eltern zur Erkennung von Sprachentwicklungsstörungen
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