Beiträge Nina KATZ-BERNSTEIN, Katja SUBELLOK, Kerstion BAHRFECK-WICHITILL, Dortmund, Christian WAGNER, Krefeld
Leonardo - Schweigen zwischen Kulturen. Einzelfallorientierte Förderung eines selektiv mutistischen Schülers
ABSTRACT: Leonardo ist selektiv mutistisch und besucht die 4. Klasse einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation. In Zusammenarbeit mit dem Sprachtherapeutischen Ambulatorium der Technischen Universität Dortmund wird ein therapeutisches Setting im schulischen Kontext für das Kind etabliert. Die Diagnostik ergibt ein komplexes Bedingungsgefüge, in dem der Migrationshintergrund und damit verbundene Erfahrungen Leonardos eine Schlüsselrolle spielen um sein Schweigen zu verstehen. Die Besonderheiten des "Schweigens zwischen Kulturen" werden differenziert beleuchtet. Schließlich wird praxisnah vermittelt wie der therapeutische Prozess, trotz erschwerter Anfangsbedingungen, äußerst fruchtbar sein kann, wenn an den individuellen Ressourcen des Kindes angesetzt wird und sich die professionell Beteiligten kooperativ vernetzen.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: selektiver Mutismus, Migration, einzelfallorientierte Sprachteherapie, Netzwerkbildung
Daniela FELDMANN, Jens KRAMER, Bad Nenndorf
Die Erweiterung von Handlungsfähigkeit - ein grundlegendes Ziel in der systemisch-kooperativen Förderung von Kinden mit selektivem Mutismus
ABSTRACT: Kinder mit selektivem Mutismus sind in ihrer sprachlichen Handlungsfähigkeit massiv beeinträchtigt. Vielfach werden sie nur als schüchtern oder auch bockig von der Außenwelt wahrgenommen. Die Konsequenzen, die sich für die Kinder daraus ergeben, sind, bezogen auf das Störungsbild, außerordentlich nachteilig. Im Folgenden wird das Erscheinungsbild des selektiven Mutismus näher dargestellt und hilfreiche Bedingungen für die Identitätsentwicklung der betroffenen Kinder und der sie begleitenden Bezugspersonen vorgeschlagen.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Erscheinungsbild, Identitätsentwicklung, Sekundärmerkmale, interaktionistische und systemische Grundprinzipien, Kooperative Pädagogik, Kompetenz-Performanz-Diskrepanz, Störungsbewusstsein, starre Polaritäten, fehlende sprachliche Flexibilität, Handlungsfähigkeit
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