Beiträge Annerose KEILMANN, Mainz
Prospektive Studie zur Wirksamkeit der D.E.L.P.H.I.N.-Stottertherapie für Kinder, Heranwachsende und junge Erwachsene
ABSTRACT: Die D.E.L.P.H.I.N.-(Deblockierungsimpuls, Entspannung, Logopädie, Phonetik, Hör-Wahrnehmungstraining, Intensität, nasaler Schwingungsakzent) Therapie ist eine komplexe Therapie für schwer stotternde junge Menschen (3 1/2 Wochen Intensivtherapie vor Ort, Stabilisierung über häusliche Übungen und Nachsorgetermine). Bei 56 Patient*innen wurden in einer prospektiven Studie die Stotterrate, die längsten 3 Stotterereignisse (jeweils in Interviews, Lesetexten und Telefonanrufen zu Hause), sowie die Schwere des Stotterns und die Lebensqualität in Fragebögen erfasst. In jedem der Parameter ergab sich eine signifikante Verbesserung bis zu einem Jahr nach Abschluss der Therapie.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Stottern - Kinder - Heranwachsende - Fluency - shaping - komplexe Therapie
Klaudia ZANGERL, Landeck
Transition und Sprachförderung
Gelingensbedingungen in der Begleitung und Gestaltung von Bildungsprozessen
ABSTRACT: Transitionen gehören zur Biografie eines jeden Menschen und bringen bedeutsame Veränderungen für die betroffenen Personen mit sich. Systembedingte Übergänge wie zum Beispiel die Einschulung, der Übertritt in eine weiterführende Schule oder der Beginn der Universitätsausbildung sind im Laufe der Ausbildungszeit immer wieder zu bewältigen (FINSTERWALD, 2006, S. 2) und fordern Ressourcen zur Neuorientierung und -verortung der betroffenen Personen ein. Vor allem der erste Schultag stellt einen wichtigen Einschnitt auf dem Lebensweg eines Kindes dar. Mit ihm werden oftmals Hoffnungen, Erwartungen, Vorstellungen, Traditionen und Rituale verbunden und lassen ihn zu einer Art Initiation werden (BERRY, 2013, S. 10).
Besondere Bedeutung kommt der Sprache bzw. Sprachkompetenz zu, denn mit deren Hilfe werden Transitionsprozesse der Kinder begleitet und unterstützend gestaltet. So sind zum Beispiel vielfältige Sprachanlässe in einer anregenden Lernumgebung, Bildungsangebote, in welchen Transitionserfahrungen gezielt eingesetzt werden, tragfähige Kooperationen und gelebte Bildungspartnerschaften wesentliche Faktoren, dass Transitionen positiv erlebt und Kinder ermutigt werden sich in ihren Kompetenzen weiterzuentwickeln. Zentrales Voraussetzungsmerkmal qualitätsvoller Bildungsarbeit ist die Professionalisierung der handelnden Akteurinnen und Akteure, des pädagogischen Personals, baut die professionelle Begleitung von Transitionsprozessen doch auf dem Interesse von Pädagoginnen und Pädagogen auf, ein für das Kind lern- und entwicklungsförderndes Umfeld im Sinne von Individualisierung und Differenzierung zu schaffen.
Der vorliegende Beitrag schöpft aus der Expertise und den Erfahrungswerten von Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Elementar- sowie Primarbereich. Diese bringen ihre berufliche Identität, ihre individuellen Dispositionen, Überzeugungen und Praktiken in das Lehrgangsangebot "Frühe sprachliche Förderung" der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein zum Thema "Transition und Sprachförderung" ein (KPH EDITH STEIN, 2018). Im Dialog, durch Austausch und Reflexion, können sie ihren Blick bewusst über Systemgrenzen hinaus weiten, qualitätsvolle Kooperationen bieten, sich im Sinne "lernender Organisationen" (SENGE, 2011) kontinuierlich weiterentwickeln und mögliche Gelingensbedingungen dafür, dass Transitionen positiv erlebt und Kinder in ihren Gestaltungsspielräumen und Ressourcen gefördert bzw. gestärkt werden, thematisieren, darstellen und als pädagogische Überlegungen diskutieren.
Zentrale Intention dieses Beitrags ist die Sensibilisierung hinsichtlich der Sprache, deren Bedeutung für Transitionen im frühkindlichen Bereich und das Aufzeigen von Möglichkeiten der Begleitung und Gestaltung von Bildungsprozessen im Sinne eines ko-konstruktiven Ansatzes (vgl. GRIEBEL & NIESEL, 2015, S. 116).
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Transition, Sprache, Lehrgang "Frühe sprachliche Förderung", Bildungsprozesse, Gelingensbedingungen
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