Beiträge Sabine SCHÜTZ, Bad Marienberg
D.E.L.P.H.I.N. − Ein anderer Ansatz in der Stottertherapie: Flüssig Sprechen von Anfang an
ABSTRACT: D.E.L.P.H.I.N. nach Sabine SCHÜTZ ist eine hochfrequente Stottertherapie für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren. Ihr Ziel ist ein flüssiges, natürliches Sprechen, das nach einer dreiwöchigen Intensivphase in kleinen, altershomogenen Gruppen erreicht ist und zuhause durch die ständige Anwendung und eine schnelle Verinnerlichung in wenigen Wochen in ein normales Sprechen mündet. Anders als beim Non-Avoidence-Ansatz von VAN RIPER geht es von Anfang an darum, flüssig zu sprechen und nicht "das Stottern zu beherrschen lernen". Der Anlass für die Entwicklung der Methode, ihre Zielsetzung, die wichtigsten Therapiebausteine und der Ablauf
der Intensivtherapie werden vorgestellt und erläutert, warum und wie die Eltern intensiv in das Konzept eingebunden werden.
Edith HÖLLMÜLLER-BACHNER, Rastenfeld
Wissensmanagement im schulischen Kontext der Sprachheilpädagogik
Ist-Analyse des Transfers von Erfahrungswissen zwischen SprachheillehrerInnen der "Plattform Sprachheilpädagogik"
ABSTRACT: Berufliche Weiterbildung stellt eine selbstverständliche Kernaufgabe der eigenen Kompetenzentwicklung im Lehrberuf dar. Inwieweit LehrerInnen individuelle Möglichkeiten zur Fortbildung nutzen, hängt entscheidend davon ab, welche Möglichkeiten dazu gegeben sind (HEISE, 2009, S. 200). Wissensmanagement hat die Aufgabe geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit MitarbeiterInnen Wissen identifizieren, erwerben, entwickeln, kommunizieren, repräsentieren und nutzen können, um die Ziele der Organisation besser umsetzen zu können (PIRCHER, 2010, S. 29). Erfahrungswissen ist für alle Arten von Organisationen besonders wertvoll, da in komplexen, unberechenbaren Situationen auf Erfahrungswissen zurückgegriffen wird. Der besondere Charakter von Erfahrungswissen macht einen Transfer aber schwierig (REINMANN & VOHLE, 2005, S. 9 ff.).
Auf die Situation der SprachheillehrerInnen in Niederösterreich übertragen bedeutet dies, dass Erfahrungswissen maßgeblich für den Unterrichtserfolg ist.
Ein wichtiges Anliegen von Wissensmanagement im Fachbereich Sprachheilpädagogik muss also sein, passende Möglichkeiten und Methoden zu finden, damit SprachheillehrerInnen ihr Erfahrungswissen austauschen können. Um adäquate Methoden und Werkzeuge zu ermitteln, ist es erforderlich den Ist-Zustand zu erheben (WITTICH, 2010, S. 44 f.).
SCHLÜSSELBEGRIFFE: SprachheillehrerInnen, Erfahrungswissen, Wissenstransfer, Wissensaustausch, LehrerInnenfortbildung, Community of Practise
Margit BERG, Hannah HESSENAUER, Heidelberg
Mit der Klassenlektüre zur Kontextoptimierung: Grammatikförderung im
sprachheilpädagogischen Unterricht
ABSTRACT: Zu den anspruchsvollen und reizvollen Anforderungen an diejenigen Lehrkräfte, die spracherwerbsgestörte Kinder unterrichten, zählt die Integration sprachtherapeutischer Maßnahmen in den Klassenunterricht. Dass signifikante grammatische Entwicklungsfortschritte spracherwerbsgestörter Kinder im Unterricht tatsächlich zu erreichen sind, konnte für das Konzept der "Kontextoptimierung" bestätigt werden. Konkrete Möglichkeiten der Umsetzung bieten sich in Verbindung mit vielen Themen und Lerninhalten. Am Beispiel der Arbeit mit einem Kinderbuch als Klassenlektüre werden im Folgenden exemplarische Möglichkeiten der kontextoptimierten Förderung von Subjekt-Verb-Kongruenz und Verbzweitstellung im Hauptsatz reflektiert und anhand konkreter Umsetzungsvorschläge erläutert.
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Klassenlektüre, Kontextoptimierung, sprachheil-pädagogischer Unterricht, Subjekt-Verb-Kongruenz, Verbzweitstellung
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